ÖSTERREICHISCHER KAMERADSCHAFTSBUND
OBERNDORF-GÖMING
Auf Anregung von Baumeister Jakob Mittermayr erklärte sich Zimmermeister Michael Kirschbichler aus Oberndorf-Ziegelhaiden bereit, zur Linderung der Not für Kriegerwitwen und Waisenkindern ein Holzepitaph aus Steineiche zu schaffen. Durch den Verkauf von Gold-, Silber- und Bronzenägeln, die im Epitaph eingeschlagen werden sollten, wollte Kirschbichler die Idee realisieren. Leider wurde es nur ein Geschäft für den in Wien beauftragten Holzbildhauer Franz Zelezny, der selbst nur den Entwurf schuf und dafür 11.000 Kronen bekam. Das Kunstwerk selbst wurde von Hermann Hutter für nur 1.000 Kronen geschnitzt. All die Kosten samt Einweihungsfeierlichkeiten am 12. März 1915 gingen zu Lasten Kirschbichler´s.
Dieses erste Kriegerdenkmal, auch Wehrdenkmal genannt, wurde zunächst an der Außennische der Pfarrkirche links vom Haupteingang aufgestellt. Nachdem für eine Überdachung kein Geld vorhanden war, kam es 1916 in den inneren linken Vorraum.
In ergreifend-künstlerischer Manier stellt dieses Epitaph einen Brunnen als Lebensquell dar, darüber ein toter Krieger ruht und im oberen Teil eine betrübte Familie den Trauerschmerz offenbart. Die ganze Darstellung wird umfasst von einem stilisierten Lebensbaum.
Rechts unten am Denkmal die Widmung des Stifters und unterhalb des toten Kriegers die eindrucksvolle Inschrift: Fürs Vaterland sterb ich wohl gern den Heldentod. Nur eines banget mich, hats Weib und Kind auch Brot?
Dieses Denkmal wird auch BRUNNEN DER BARMHERZIGKEIT genannt.
An der Südseite der Filialkirche zum Hl. Maximilian in Göming, dessen Ursprünge in das 11. Jahrhundert zurückreichen und sich das Kirchlein im Kern als gotischer Bau präsentiert, ist unmittelbar an der Außenwand das Kriegerdenkmal gelegen, das mit seinem ältesten Teil aus den Jahren 1923/24 stammt. Das zugehörige Holzkreuz wurde aber bereits 1918 eingeweiht.
Die Salzburger Chronik (Nr. 103/1918) gibt darüber Auskunft: Am 1. Mai d.J. fand die feierliche Einweihung des von der Gemeinde Göming aufgestellten Soldatenkreuzes statt. Zu derselben hatte sich neben den Bewohnern von Göming und Umgebung auch eingefunden Herr k.k. Landesregierungsrat Proschko. Die Feier begann mit einer heiligen Messe, worauf Pfarrer Fellacher nach einer kurzen Ansprache die Weihe vornahm. Mit einer Ansprache des Herrn Landesregierungsrates Proschko fand diese erhabene Feier ihren Abschluß"
1952, also sieben Jahre nach Beendigung des so schrecklichen und auch für Göming sehr verlustreichen Zweiten Weltkrieges (18 Gefallene u. Vermisste) gab es auch hier wieder eine Kriegerdenkmalweihe.
Dazu der Eintrag aus der Chronik der Musikkapelle Oberndorf: Am Sonntag, dem 13. Juli 1952, fand in Göming das Fest der Kriegerdenkmalweihe statt, bei dem unsere Ortsmusikkapelle den musikalischen Teil bestritt. Auch der Oberndorfer Kriegerverein und die Schiffergarde waren erschienen, um das Fest, das in sehr einfacher und bescheidener Form durchgeführt wurde, zu verschönern. Nach der Denkmalweihe und den verschiedenen Ansprachen erfolgte der Marsch zum Gasthaus Felber in Kemating, wo das Fest bei frohem Spiel und geselliger Unterhaltung seinen Abschluß fand. Die Gemeinde Göming zeigte für die durstigen Kehlen der Musiker und Schiffer großes Verständnis und sorgte dafür, daß das Bier nicht ausging. Noch lange wird uns dieses Familienfest in bester Erinnerung bleiben.
Die Freiw. Feuerwehr Göming legt anlässlich der alljährlichen Florianifeier zum Totengedenken ein Kranz nieder.
Im Innenraum der Stadtpfarrkirche zum Hl. Nikolaus, und zwar rechts hinten zwischen der Gedenktafel für Stadtpfarrer Max Fellacher und dem Männerbeichtstuhl, befindet sich eine aus Holz gefertigte Gedenktafel mit den Namen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Bewohnern unserer Pfarrgemeinde.
Am Höhepunkt der Inflation, 1923/24, wurde unter Obmann Georg Kletztl das Kriegerdenkmal im Park errichtet. Der Stein wurde aus dem Bruch von St. Pankraz herangeschafft und die Kameraden Max Grünsteiner, Franz Standl - genannt "Lampl" - und die Brüder Taykofsky behauten den Stein zur heutigen Form.
Die Skulptur des nachdenklich sitzenden Kriegers wurde vom Bildhauer Leo von Moos aus Salzburg gestaltet. Bei der feierlichen Enthüllung am 24. Juni 1923 in Gegenwart von Landeshauptmann Dr. Rehrl und Pesönlichkeiten von Stadt und Land Salzburg, nahm die damalige Marktgemeinde Oberndorf das Denkmal in ihre Obhut.
Im Jahre 1935 wurde am Sockel eine Gedenktafel für den ermordeten Bundeskanzler Dr. Dollfuß angebracht, die jedoch nach den Anschlusstagen von 1938 entfernt werden musste.
Heute verzeichnen drei große Namenstafeln die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege aus den Gemeinden Oberndorf und Göming.
Heldenehrung mit Ehrenwache der Oberndorfer Grenzschutzkompanie; 30. Oktober 1976
Heldenehrung mit Kranzniederlegung im November 1986.
Im Bild die Ehrenwache des Fernmeldebataillons 3, Bürgermeister Vet.-Rat Dr. Raimund Traintinger, Obst Florian Maurerlehner und Protektor OMR Dr. Fritz Kohr.
Das Kriegerdenkmal im heutigen Stadtpark wurde in der Vergangenheit mehrmals renoviert und umgebaut, zuletzt im Sommer-Herbst des Jahres 1998 in Eigenregie des Kameradschaftsbundes Oberndorf - Göming. Architekt Dipl-Ing Erich Wolf schuf nach den Vorstellungen des Vereinsvorstandes unter Obmann Karl Gradl jun. den Plan dazu.
300 freiwillige Arbeitstunden wurden für den Umbau aufgewendet.
Im Herbst 2010 wurde der hinter dem Soldaten stehende Sandstein aus Sicherheitsgründen entfernt. Der Stein war im Laufe der Zeit brüchig geworden.
IMPRESSIONEN:
IM STILLEN GEDENKEN AN ALLE OPFER DER BEIDEN WELTKRIEGE
und
DER IM DIENST VERUNGLÜCKTEN SOLDATEN DES ÖSTERR. BUNDESHEERES
UND EXEKUTIVBEAMTEN.